An fünf Tagen in der Woche passiert es: Kinder ab dem dritten Lebensjahr werden von ihren Eltern zum Selbstverteidigungstraining in das Atrium gebracht. Lachende Mädels und Jungs rufen ein lautes „Hallo“ Richtung Tresen, ehe sie durch die Tür zur Umkleide verschwinden. Die tägliche Zeremonie dauert nur wenige Minuten, dann ist die erste Matte gefüllt mit Kindern in weißen Anzügen, wild umher rennend und mit großer Freude an Bewegung. Alle Eltern haben in dieser Stunde Auszeit und während die Hamburger Kinder Selbstverteidigung gelehrt bekommen, setzen sich viele auf ein Sofa, unterhalten sich mit befreundeten Eltern oder nutzen die ungestörte Zeit zum Einkaufen im nahe gelegenen Zentrum. Es ist ein kurzes Aufatmen vor der abendlichen Routine des gemeinsamen Essens und der Schlafenszeit. Doch was passiert, wenn man sein Kind zur Selbstverteidigung in unserer Hamburger Schule abgibt und was kommt auf das Kind zu? Alle Eltern, deren Kinder bei uns trainieren, kennen das Gebot: Eltern dürfen nur die ersten drei Male zuschauen, dann müssen sie sich außerhalb der Sichtweite des Trainings aufhalten. Die Trainer wollen somit eine Orientierung des einzelnen zu den Eltern hin vermeiden und den Fokus auf dasTrainingsgeschehen verstärken. Es liegt in der Natur der Dinge, dass manch einer neugierig wird und verstohlen um die Ecke lugt. All denen, welche wissen wollen, was sich auf unserer Matte innerhalb des Trainings abspielt, sei dieserText gewidmet. Er gilt aber auch den Eltern, welche sich informieren möchten, was unser Training so erfolgreich macht und warum wir nach etwas über drei Jahren für viele Eltern zur Anlaufstelle in Sachen Selbstverteidigung in Hamburg geworden sind, welche ihre Kinder in guten und verantwortungsvollen Händen wissen wollen.
Der beste Lehrmeister ist ein Vorbild! Unsere Trainer im Kinder- und Jugendbereich sind fast durchweg Pädagogen, Erzieher oder speziell geschultes Personal. Denn nur wer die Sprache der Kinder spricht, ihre Art zu denken versteht und um die Befindlichkeiten des Einzelnen weiß kann auf jeden eingehen. In der Selbstverteidigung ist es wichtig, die Kinder mitzunehmen, jedem individuell auf seine Weise zu helfen, über sich hinaus zu wachsen. Dies ist eine gigantische und niemals endende Aufgabe. Zur Umsetzung dieses Anspruchs sind unsere Trainer für die Kinder Vorbilder, in Auftreten, Sprache und im Umgang miteinander. Das Ideal der Gemeinschaft etabliert sich durch die Akzeptanz des Lehrers seitens der Gruppe. Nur ein Trainer, welcher von den Kindern als Vorbild anerkannt wird, kann die notwendigen Regeln durchsetzen, welche mit jedem Training von Kampfkünsten einher gehen sollten.
Regeln geben Orientierung! Wo immer es für Kinder wichtig ist, lernen sie auf klare Regeln zu vertrauen. „Bei Rot stehen, bei Grün gehen!“ ist ein sehr plakatives Beispiel dafür. Regeln müssen für Kinder bindend und leicht verständlich sein. So weiß jeder, was er wann zu tun hat, und das gibt Sicherheit im schnellen und lebhaften Alltag. Wo Regeln sind, entsteht selbstverständlich auch Reibung, denn Kinder haben ein intrinsisches Verlangen Regeln auszutesten oder auszureizen. Hier ist der Erzieher gefragt, den Sinn einer Bestimmung zu erklären und für die Kinder greifbar zu machen. Denn die beste Gemeinschaft entsteht dann, wenn Regeln akzeptiert werden, weil sie verständlich und schlüssig sind.
Der Lehrer ist Mentor zugleich! Kinder sind verschiedener als Erwachsene. Da Kinder ihre Entwicklung noch vor sich haben und diese nicht linear verläuft, ist die Heterogenität von Kindern im Vergleich zu einer Gruppe erwachsener wesentlich stärker. Die Diversifizierung von Interessen, Begabungen und Veranlagungen, charakterlichen Disbalancen gepaart mit dem Willen, Wissen aufzusaugen machen Kinder zur ultimativen Herausforderung für jeden Pädagogen. Aus diesem Grund sind unsere Kindertrainer mehr als nur „Kampfsportlehrer“. Sie helfen über emotionale Klippen hinweg und vermitteln Regeln auf viele verschiedene Weisen, um alle Kinder zu erreichen. Sie gleichen aus in der Gruppe und vermitteln bei Streitigkeiten. Sie sind Vertrauter, mit welchem auch schwierige Erlebnisse besprochen werden können, Identifikationsfigur und Idol zugleich. Um dieser großen Bandbreite an Ansprüchen in allen Facetten gerecht zu werden, bedarf es besonderer Charaktere und Personen.
Neben der persönlichen Prägung und Erziehung steht natürlich die Selbstbehauptung für die Kinder im Vordergrund. Die Kinder im Atrium sollen die beste Ausbildung in Sachen Selbstverteidigung in Hamburg bekommen. Wir haben unseren Fokus auf die Anwendbarkeit von Verhaltensmustern gelegt und nicht auf eine Vielzahl von Techniken. Um sich von der Leistungsfähigkeit und der Freude, mit welcher schon die Kleinsten bei uns Sport machen, zu überzeugen, helfen die Prüfungswochen. Hier zeigen die Kinder vor versammeltem Publikum was sie gelernt haben. Zusätzlich bietet die jährliche Kindermeisterschaft im Atrium allen Interessenten die Gelegenheit, erste Erfahrungen im Zweikampf zu sammeln, mit allen nötigen Schützern und unter strengen Regeln. Der Wettstreit soll Spaß machen und die Lust auf mehr wecken, die Nervosität besiegt und die Matte mit einem Lachen verlassen werden. Am Ende unseres Trainings steht ein körperlich gesundes Kind Kind im Mittelpunkt, selbstbewusst und selbstständig in seiner Lebenswirklichkeit. Zu diesem Ziel haben wir unseren gemeinnützigen Verein gegründet und viele ehrenamtliche Trainer gewonnen, welche jeden Tag unter der Woche Selbstverteidigung im Hamburger Atrium unterrichten. Wer Interesse an zusätzlichen Informationen hat, oder sich für unser Training interessiert, kann jederzeit zu einer kostenlosen Probestunde vorbei kommen, mitmachen oder einfach nur zuschauen. Das Tresenpersonal und die Trainer nehmen sich gerne Zeit alle Fragen zu beantworten und helfen auch schüchternen Kindern behutsam, die ersten Schritte auf der Matte zu gehen.