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Nun ist es da, das neue Buch über Selbstverteidigung für Kinder der Krav Mag Survival Organisation. Es ist neu, es ist aktuell und es vor allem eines: Anders als alles bisher Dagewesene. Autorin Lena Madsen legte von Anfang an den Schwerpunkt auf das Fundament ihrer Arbeit. Die Kernfrage, welche das Buch der Hamburger Pädagogin in zahlreichen Beispielen beantwortet: „Wie machen wir unsere Kinder sicher?“
Was für uns Erwachsene selbstverständlich ist, der Besuch eines Kurses für Selbstverteidigung oder einer Kampfsportart, ist bei Kindern bei weitem nicht ausreichend. Sicherlich stärkt jeglicher Sport das Selbstvertrauen von Kindern, doch Stressresistenz in einer Extremsituation kann nur durch zielgerichtetes Training unter Anleitung von fachkundigen Leitern erlernt und eingeübt werden. Aus diesem Grund verwenden wir ungern den Ausdruck „Selbstverteidigung“ für Kinder, denn es ist weit mehr als das. In unserer Hamburger Schule, wo Krav Maga Survival Kids ausgebildet werden, hat sich der Terminus „Selbstbehauptung“ für Kinder durchgesetzt. Der Unterschied ist augenscheinlich marginal, doch wird er besonders anhand des nun vorliegenden Buches deutlich. Schon beim ersten Aufschlagen des Inhaltsverzeichnisses wird klar, dass ohne Theorie und fundiertes Verständnis der Psychologie eines Kindes vielfach am Ziel vorbeigeschossen wird. Die Absicht, Kinder stark zu machen und auf Widrigkeiten vorzubereiten, beschränkt sich nicht auf das Trainieren von Selbstverteidigung in einzelnen Techniken. Es ist vielmehr ein ganzheitlicher Ansatz mit Gefahrenerkennung und Gefahrenabwehr. Erst die Kombination der Erkenntnis eines Problems und des selbstständigen Findens einer angepassten Lösung versetzen ein Kind in die Lage, sich auch in schwierigen Situationen angepasst zu verhalten.
Wie der Untertitel bereits verheißt, geht es im Wesentlichen darum, Selbstvertrauen und Selbstbehauptung dem Kind spielerisch zu vermitteln. Als Leiterin der Kita „Tigerente“ im Hamburger Stadtteil Sasel, erfahre Kampfsportlerin und Trägerin des Schwarzen Gürtels in verschiedenen Sportarten, weiß Lena Madsen die Disziplinen gekonnt zu verbinden. Kinder benötigen feste Regeln und Struktur. Die Erfahrungen der täglichen Betreuung von Kindern flossen hierbei in das Buch mit ein, genauso wie Lenas Kenntnisse der Selbstverteidigung. Aus diesem Grund ist das Resultat ein zielgerichtetes Buch, ein Buch für Eltern, Lehrer, Betreuer und alle Menschen, die sich für das Thema Selbstverteidigung interessieren. Auf den ersten fünfzig Seiten wird intensiv auf das Lernen von Kindern und ihre Ängste eingegangen, Faktoren welche für jeden Kindertrainer von besonderer Bedeutung sind. Kinder funktionieren anders, und so oft sind ihre Entscheidungen oder Bewertungen für uns Erwachsene nicht sofort nachvollziehbar. Wer aber Kinder verstehen will oder gar vor schwierigen Situationen im Leben schützen dem sei dieses Buch mit besonderem Nachdruck empfohlen. Beim Studieren der ersten Kapitel fällt auf, mich welcher Liebe zum Detail und welcher Akribie hier gearbeitet wurde.
Was ist der Kern des Krav Maga Survival Kidz Trainings, welcher im Buch dargestellt wird?
Durch die lange Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen, Psychologen, Kriminologen und sozialen Einrichtungen in Hamburg, ist ein klares Bild entstanden. Kinder müssen sich wehren lernen, aber das alleine reicht bei weitem nicht aus. Wer die Selbstbehauptung von Kindern auf die Selbstverteidigung reduziert, verkennt die Notwendigkeiten, welche sich aus der besonderen Situation von Kindern ergeben. Kinder sind Erwachsenen unterlegen in allen erdenklichen Lebenssituationen. Das Bild, dass sich ein Kind erfolgreich gegen einen Erwachsenen körperlich zur Wehr setzt, gehört in das Reich der Fantasie oder nach Hollywood. Die Vorstellung, ein 8-Jähriger setze einen erwachsenen durchschnittlichen Mann mit einer Kampfsporttechnik außer Gefecht, findet in Film und Fernsehen vielleicht Raum, hat jedoch nichts mit der Realität zu tun. Ein ausgewachsener Mensch mit bösen Absichten wird von einem 30 Kilo schweren Kind nicht aufgehalten. Doch wäre es zu einfach, dieses Horrorszenario aller Eltern im Raum stehen zu lassen, denn hilflos ist ein Kind bei weitem nicht. Täter, die sich an Kindern vergreifen, versuchen oftmals durch Verlockungen, Versprechungen oder Vertrauensgewinn die Nähe von Kindern zu gewinnen. Dies ist einer der wesentlichen Punkte, welche das nun vorliegende Buch behandelt. Kinder sollen beispielsweise zwischen „guten und schlechten Geheimnissen“ unterscheiden lernen. Kinder sollen mit dem Rüstzeug ausgestattet werden, selbst zu entscheiden, und somit in die Lage sein, gar nicht auf die Tricks der Versucher hereinzufallen. Dies ist keine leichte Aufgabe, welche kontinuierliches Training und Ausbildung erfordert. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist das Buch für Eltern so wichtig. Durch den graphisch aufbereiteten Verlauf und Inhalt der Didaktik können Eltern mit ihren Kindern das Training nachbesprechen und auch in der individuellen Familiensituation üben. Somit gewinnt das Kind zusehends an Handlungssicherheit, da es sich konkret und direkt der Gefahren und Besonderheiten des Alltags bewusst wird.