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Selbstverteidigung, aber wie?

Deutschland ist wieder einmal schockiert, und die Medien überschlagen sich mit Interpretationen, Mutmaßungen und Forderungen. Die neuerlichen Bilder sind erschreckend und ein Weckruf zugleich, wobei letzterer im Getöse der Medien und der nächsten Paukenschläge schnell verblassen wird. Was bleibt, ist die Angst und Unsicherheit bei vielen Menschen, welcher dieser Text begegnen möchte. Was war geschehen? In Berlin betritt eine junge Frau die Treppe, welche hinunter zur U-Bahn führt. Von ihr unbemerkt betreten ebenfalls drei Jugendliche die Plattform der Treppe, wobei einer sich schnell und direkt von hinten an sie annähert. Dann passiert das Unglaubliche, ohne Vorankündigung und ohne ersichtlichen Grund tritt der eine der Frau ins Kreuz, so dass diese vornüber, über mehrere Stufen mit dem Gesicht aufschlagend nach unten fällt und liegen bleibt. Sichtlich amüsiert, verlässt der Täter mit seinen Kumpanen den Tatort.

Die Bilder der Überwachungskameras sind gestochen scharf und eine Identifizierung sollte schnell vonstatten gehen können. Für uns, als Trainer für Selbstverteidigung in Hamburg hat dieses Ereignis besondere Bedeutung. Zum einen sind wir Anlaufstelle für viele, welche sich bedroht und unsicher fühlen. Menschen ganz gleich welchen Alters wenden sich an uns, ob zur Beratung oder für das wöchentliche Üben von Eigensicherung und Selbstverteidigung in unserer Hamburger Schule. Inzwischen hat sich die Spanne der Menschen in allen Messbereichen verbreitert. Waren es früher noch enge Altersgruppen, so befassen sich heute alle Altersklassen und sozialen Schichten mit der Thematik. Dabei kommen schon lange nicht mehr nur Menschen aus angespannten Wohnvierteln zu uns, sondern auch Hamburgs obere Mittelschicht und gut betuchte Hanseaten. Einvernehmlich grassiert die Meinung, dass sich heute niemand mehr sicher fühlen könne, und ganz gleich, ob in Berlin oder in Hamburg, Selbstverteidigung wäre oberste Bürgerpflicht.

Die Fähigkeit sich und andere zu schützen, gehöre zum 1×1 der modernen Lebenswelt. Doch wie begegnet man diesem Wunsch, dem Gefühl der Ohnmacht neu eskalierender Gewalt in unseren Städten? Einfach kann man es sich nicht machen und wer am lautesten brüllt, beschuldigt und beschimpft, hat sicherlich nicht automatisch Recht, nur weil ihn viele hören. Eine der Reaktionen, welche sich immer weiter zu verbreiten scheint, ist die Aussprache eines Gefühls der Hilflosigkeit und der Ohnmacht. Wie solle man sich schützen, alleine gegen mehrere, als Frau gegen Männer, spät abends im Dunkeln? Wie kann man einem derart hinterhältigen Angriff, der so unnötig wie unvorhersehbar war, entgehen? Dies sind Fragen, welche sich sofort aufdrängen und derart bestechend sind, dass kaum eine Antwort der Emotion gewachsen zu sein scheint. Doch für den Fragesteller bleibt jede Antwort genauso unbefriedigend wie klar.

Man kann es nicht, es gibt keinen einhundertprozentigen Schutz gegen jede Form der Gewalt, gegen jeden Übergriff, mag er noch so sinnlos sein. Ebenso wenig gibt es die absolute Sicherheit im Straßenverkehr. Doch ähnlich wie in dieser routinierten Alltagssituation, mit vielen Einflüssen wie Ampeln, anderen Verkehrsteilnehmern und plötzlich auftretenden Ereignissen, können wir uns auch im Schutz unserer Person gut vorbereiten und gewisse Regel beachten, welche uns helfen, Situationen unbeschadet zu überstehen oder aber gar nicht in solche Situationen zu kommen. In einer Großstadt treffen alle Einflüsse aufeinander und diese Grundlagen gelten auf dem Dorf genauso wie in Hamburg. Selbstverteidigung fängt im Kopf an. Sicherlich spielen psychologische Komponenten eine maßgebliche Rolle, ob jemand eine höhere oder niedrigere Wahrscheinlichkeit hat, Opfer einer Gewalttat zu werden, doch ist das nur eine Facette, welche in der öffentlichen Debatte thematisiert wird.

Viel entscheidender ist die Betrachtung der „W-Fragen“: Wer, wo und wann. Viele der schlagzeilenträchtigen Ereignisse finden in und um die Jugendszene statt, wo Alkohol fließt und Drogen konsumiert werden. Deswegen gilt ein altes Merkwort in der Selbstverteidigung, welches sicherlich keine allumfassende Gültigkeit für jede Situation genießt: „Dumme Dinge passieren dann, wenn man mit dummen Menschen zu dummen Zeiten an dummen Orten ist!“ Auf den oben beschrieben Fall passt dies natürlich in keiner Weise, aber dieser ist, bei aller Medienpräsenz momentan nicht die Regel. Analysen von Szenerien der Selbstverteidigung in Hamburg haben ergeben, dass über 90% der Delikte vermeidbar gewesen wären, wenn man einen der obigen Faktoren berücksichtigt hätte. Konkret bedeutet das im Einzelfall, dass man Orte meidet, an welchen es regelmäßig zu Gewalt kommt oder wo schnell Gewalt entstehen kann.

Ist man, aus welchen Gründen auch immer, gezwungen sich innerhalb solcher Rahmenbedingungen zurecht zu finden, dann zielt die Vorbereitung darauf, sich vorher zu überlegen, wie man sich entziehen kann. Beispielsweise ist es immer vernünftig auf einem Konzert innerhalb eines Raumes mit vielen Menschen, zu wissen, wo sich Notausgänge und Feuerlöscher befinden. Diese Information kann im Zweifelsfall von entscheidender Bedeutung sein. Auch die Verantwortung des Miteinanders muss wieder mehr in den Vordergrund des Bewusstseins rücken. Bin ich in einer Gruppe unterwegs, wovon ein Mitglied leicht reizbar ist, oder gar unter Alkoholeinfluss zur Aggression neigt, so muss ich mir im Vorfeld überlegen, ob ich dieses Risiko in Kauf nehmen will oder lieber ohne diesen Menschen mein Amüsement suche. Lässt sich es nicht vermeiden, dann helfen konkrete Absprachen unter Freunden, eventuelle Gefahrensituationen im Keim zu erkennen oder aus dem Wege zu gehen.

Und schlussendlich hilft ein zielgerichtetes Training in Selbstverteidigung, um das Vertrauen in die persönlichen Fähigkeiten zu stärken. Diese innere Stärke transportiert man unterbewusst nach außen und kommuniziert somit weniger ein „Opfer“ sein zu können. Denn ganz gleich wie hart die Bilder sind, welche uns in den täglichen Nachrichten erreichen, das Recht auf persönliche Sicherheit und Unversehrtheit sollte man sich nicht streitig machen lassen, von niemandem. Für alle, die Interesse an Selbstverteidigung im Hamburger Raum bekommen haben, seien die vielen kostenlosen Einsteiger-Kurse genannt, welche wir im Atrium Sports monatlich anbieten. Dort werden Grundlagen gelegt und Verständnis für die Mechanik von Gewalt vermittelt. Der perfekte Einstieg in ein neues Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen!

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