Die Form (jap. Kata) ist eine Übungsmethode im Karate, welche für jeden Karateka dazu gehört. Von Anfang an lernt der Schüler verkettete Bewegungsabläufe, erst leichte und mit zunehmender Erfahrung komplexe und anspruchsvolle Katas. Oftmals wird der Sinn solchen Trainings auf „Kampf gegen imaginäre Gegner“ reduziert, was der Wahrheit aber nur teilweise gerecht wird. Sicherlich sind die einzelnen Verteidigungs-, Ausweich- und Angriffstechniken immer im Kontext mit einem vermeintlichen Gegner zu sehen, aber das ist nur die eine, die sichtbare Seite der Form. Was dem ungeübten Beobachter eines Formenläufers verborgen bleibt, ist der Wechsel zwischen Spannung und Ruhe, Dynamik und Statik, Kraft und Fluss. Der Karateka übt nicht nur die Technik, sondern schult seine Konzentration auf einen Punkt, auf jede einzelne Technik. Zusätzlich trainiert er Atmung und Grundspannung, was im Kampf von entscheidender Bedeutung ist. Da es im alten Japan weder Fitnessparks noch Hanteln gab, sind Katas eine hervorragende Möglichkeit seinen Körper kampfspezifisch zu trainieren und den Geist zu schulen; all das funktioniert ganz ohne Trainingspartner.
Im folgenden Video zeigt Sempai Inken die erste Kata im Kyokushin Syllabus (IBK), die „Taikyoku sono ichi“. Hier lernt der Schüler den tiefen Vorwärtsstand, kräftige Abwehr und Gegenangriffe sowie Wendungen in alle Richtungen. In unserem Youtube Kanal befinden sich noch weitere Lehrvideos.