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Kampfsport Weisheit: „Meine Logik – Low Kick“

Über kaum eine Technik wird derart gestritten, diskutiert und philosophiert wie über den Low Kick. Fast jede Kampfsportart kennt ihn, und wenn man in fünf verschiedene Schulen in Hamburg geht, so wird man fünf verschiedene Techniken nebst Erklärungen bekommen. Nur leider fehlt es oft an einer ganzheitlichen Betrachtung, und so glaubt jeder schnell, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Die Konsequenz ist eine Arroganz der Technik, welche vielfach an ihre Grenzen gerät, trifft man auf einen stilfremden Kampfsportler. Dieser sieht die Welt schnell ganz anders, hat von seinem Trainer eine abweichende Art der Ausführung gelernt und denkt, diese sei bestimmt die korrekte, alles zerstörende Wunderwaffe.

Die Auseinandersetzung über diese Basistechnik ist so alt wie der Kampfsport selbst, weswegen wir uns diesem Phänomen biomechanisch nähern wollen, was uns zuerst vor die Herausforderung stellt, die Anforderungen zu definieren. Denn was viele im Vorfeld vergessen ist, den Kontext des Low Kicks zu betrachten. Ganz gleich, ob man Kickboxen, Taekwondo, Karate oder MMA trainiert, in allen Sportarten gibt es diese Technik. Doch bei genauerem Hinsehen wird man gravierende Unterschiede bei der Ausführung und auch der Trefferwirkung feststellen können. Sie haben weniger mit der Überlegenheit des einen Systems über das andere zu tun als schlicht mit dem Anforderungsprofil an die Technik. Denn wie jemand einen Low Kick durchführt, wird zu allererst von dessen Funktion und Zielsetzung bestimmt. Angetrieben durch diesen Gedankengang stellen wir uns primär die Frage, was ein Low Kick erreichen soll. Um sich aus dieser Richtung anzunähern, nutzt ein genauer Blick in das Regelwerk der verschiedenen Kampfsportarten. Nicht genug, in Hamburg gibt es für die unterschiedlichen Sportarten auch noch diverse Verbände, welche wiederum anders gelagerte Regelwerke aufweisen. Somit kommt man nicht um eine gezielte Betrachtung der Rahmenbedingungen herum, unter denen die Technik durchgeführt wird.

Der erste wichtige Parameter ist die Kampfform. Ein Kick im Semi-Kontakt ist ein anderer als im Leichtkontakt und noch einmal anders als im Vollkontakt. Im Semi-Kontakt gilt es, den Gegner schnell und unter Ausschluss eines Eigentreffers zu berühren, was ein hohes Maß an Geschwindigkeit und Timing erfordert. Hart oder gar schmerzhaft muss die Technik gar nicht sein. Nach erfolgreichem Treffer werden beide Kontrahenten getrennt, Punkte werden vergeben, und dann erfolgt auf das Signal des Schiedsrichters ein erneuter Angriff. Vielfach ist in dieser Form des Kampfes der Low Kick von vornherein verboten, und Tritte werden erst ab der Gürtellinie durchgeführt. Ganz anders gestaltet es sich schon im Leichtkontakt Kämpfen. In dieser Wettkampfdisziplin wird im jeweiligen Kampfsport ganzheitlich gekämpft, nur dürfen Techniken nicht mit voller Wucht durchgezogen werden. Vielmehr geht es um die schnelle Folge verschiedener Techniken, um möglichst viele Punkte am Ende der Runde vorweisen zu können. Somit hat der Low Kick zwar eine störende und im Ansatz auch schmerzende Wirkung, soll aber vielmehr schnell und häufig in Kombination getreten werden, um dem Gegner die Handlungsinitiative zu entreißen und den eigenen Kampfwillen aufzuzwingen. Wenn es jedoch um einen Low Kick mit viel Wirkung im Ziel geht, eine kampfentscheidende Technik, so hilft uns einzig und allein die Betrachtung der Vollkontakt Kampfsportarten, welche sich im Reglement dahingehend anders positionieren.

Der erste Gedanke bringt uns wie so oft zum Thai Boxen, welches gemeinhin für seine harten und extremen Low Kicks bekannt ist. Aber auch das K1 Kickboxen oder das Kyokushin Karate stehen in Sachen der Low Kicks dem Nationalsport Thailands in nichts nach. Lediglich der Blick auf das Punktesystem und die Verbote im Kampf lassen gewisse Unterschiede erkennen, welche sich schlussendlich auch technisch bemerkbar machen. In allen drei Wettkampfarten kann ein Low Kick zum Sieg führen, wenn der Opponent derart beeinträchtigt wird, dass er den Kampf nicht mehr fortsetzen kann. In letzter Konsequenz kann das bedeuten, dass ein Bein den Dienst versagt und der Kämpfer umfällt. Während es in manchen Thai Boxverbänden oder auch beim K1 noch Punkte für erfolgreiche Treffer oder Kombinationen gibt, scheidet beim Kyokushin Karate diese Möglichkeit aus. Es werden grundsätzlich keine Punkte verteilt, sondern der Sieg über die Aufgabe des Gegners klar geregelt. Aus diesem Grund muss ein Low Kick aus dem Vollkontakt Karate nur eine einzige Funktion erfüllen: Die Zerstörung des gegnerischen Körpers, unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Trefferzone. Wissenswert ist hierbei jedoch, dass entgegen dem Kickboxen oder Thai Boxen Treffer auch unterhalb des Knies erlaubt sind. Besonders der Lobkick gegen die Wade ist hinsichtlich seiner Treffwirkung kaum zu überbieten. Als Muskel ist die Wade besonders anfällig und für das aufrechte Stehen von essentieller Bedeutung.

Eine weitere Form des Low Kicks ergibt sich aus dem modernen Kampfsport MMA (Mixed Martial Arts). Da der Kampf zwischen beiden Opponenten auf allen Ebenen geführt werden kann, im Stand genauso wie auf dem Boden, muss der Low Kick so durchgeführt werden, dass ein mögliches Greifen des Beins ausgeschlossen ist. Zudem gilt es, die Kraftentfaltung zielgerichtet auf den Gegner einwirken zu lassen, um seine Bewegung in den rückwärtigen Gang umzusetzen. Dies hat den Vorteil, dass er sich der Wand des Käfigs annähert, eine für ihn unvorteilhafte Position. Gerade in Bezug auf Drehung und Höhe des Standbeins stellt diese Form des Tretens den Anwender vor neue Herausforderungen, welchen er bis dato nicht ausgesetzt war.

Welcher Low Kick der beste ist, lässt sich abschließend allenfalls mit einer Gegenfrage beantworten: Für welchen Zweck? Dass unterschiedliche Kampfsportarten die Frage nach dem Low Kick unterschiedlich beantworten, liegt an deren spezifischem Regelwerk. Eine generelle Aussage, welche Form des Tretens die beste sei, lässt sich so einfach nicht treffen. Dennoch muss dem Anwender klar sein, dass die Wirkung eines Semi- oder Leichtkontakt Tritts im Ziel eine gänzliche differente ist, wenn man den Vergleich zu einem Thaiboxtritt anstellt. Aus diesem Grund muss man sich immer die Frage stellen, was erlaubt ist, und was man mit dem Tritt erreichen möchte. Hat der Schüler diese Frage klar für sich beantwortet, kann man anfangen die optimale Form des Tritts zu trainieren und seine persönlich passende Antwort finden.

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