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In Hamburg gehört Selbstverteidigung inzwischen zur Notwendigkeit

Die Notwendigkeit der Selbstverteidigung

Die neusten Nachrichten lesen sich besonders für alle Hamburger schwer und mit bedächtigem Kopfschütteln. Mutmaßlich soll ein 12-Jähriger einen Klassenkameraden mit dem Messer bedroht haben, um ihm Geld und Mobiltelefon abzunehmen. Im Zuge dieser räuberischen Erpressung soll es auch zu Messerstichen in die Beine des Opfers gekommen sein. Ohne eine Chance auf Selbstverteidigung stürzte der Hamburger Junge zu Boden, wo der Täter auf ihn eingetreten haben soll. Was für viele als unfassbar und schwer nachzuvollziehen erscheint, ist leider inzwischen keine Seltenheit mehr. Täglich lesen wir von Angriffen mit Messern oder anderen Waffen aller Art. Das Alter der Delinquenten nimmt dabei stetig ab, wie auch die jüngsten Berichte verschiedene Fälle in Deutschland beweisen (Quelle Bericht N-TV vom 02.04.2018). Die dargelegten Zahlen beziehen sich auf die Häufigkeit, in welcher ein Messer eingesetzt wurde. Aus der Perspektive unserer Hamburger Schule für Selbstverteidigung sind diese ernüchternd. Einen linearen Vergleich kann man leider nicht anstellen, da es keine einheitlichen Standards der Information gibt, welchen die Bundesländer liefern. Seit 2014 haben jedoch allein im Bundesland Hessen die Angriffe mit dem Messer um 29% zugenommen. Aus gut unterrichteten Sicherheitskreisen erfährt man, dass es in anderen Bundesländern nicht viel anders ist. Die Steigerungsraten schwanken zwischen 14% und 32% seit 2014. Die Polizeigewerkschaft erklärt dieses Phänomen unter anderem mit der leichten Verfügbarkeit von Messern und zudem der Unauffälligkeit von kleinen Klingen beim Führen. Ebenso ist die Angebotslage im Internet vielfältig. Messer lassen sich in allen Formen, Farben und Größen leicht und unkompliziert frei Haus erwerben. Der erste Eintrag bei Google leitet einen zu einem breiten Angebot an Klingen und Werkzeugen aller Art.

Schwer ist es also nicht an Klappmesser zu kommen, welches cool wirkt, bequem zu tragen ist und sich leicht verstecken lässt. Doch was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns, der sich in Hamburg mit Selbstverteidigung auseinandersetzt? In vielen Artikeln wurde bereits darauf hingewiesen, was bei der Verteidigung gegen Messerangriffe zu beachten ist, was funktioniert und was nicht.

Deswegen will ich in diesem Text vielmehr den Fokus auf die Opfer legen, auf Menschen, welche die Ohnmachtserfahrung hinter sich haben und fortan mit dieser leben müssen. In dem oben beschriebenen Fall ist der Mitschüler lediglich von der Schule suspendiert, und nach wenigen Tagen in die Parallelklasse versetzt worden. Es kann sich wohl niemand ausmalen wie es dem 12-jährigen Ofer ergangen sein muss, jeden Tag mit seinem Peiniger den selben Schulhof zu teilen, ihm auf dem Gang entgegenzutreten und immer wieder aufs Neue mit seiner Angst konfrontiert zu werden. Im Zuge der Ermittlungen wurde der mutmaßliche Täter auf eine andere Schule verwiesen. Stellvertretend für viele Betroffene will ich diesen Fall exemplarisch nutzen, um einen wichtigen Punkt für die Selbstverteidigung zu verdeutlichen. In Hamburg haben wir ein breit gefächertes Angebot an Selbstverteidigung aller möglichen Couleur und Stilrichtungen. Wer sich für gute Selbstverteidigung in Hamburg interessiert, wird in unserem Blogeintrag über Krav Maga einige Tipps zur Auswahl finden.

Als Ansprechstelle für Opfer von Gewalttaten hat unser gemeinnütziger Verein bereits vielfach Erfahrungen mit den unterschiedlichen Auswirkungen der Gewalt in der Psyche eines Menschen sammeln können. Die Bandbreite der Effekte von körperlicher Gewalt gegen Menschen ist enorm, jedoch sind für viele die Symptome nicht immer einfach zu deuten. Sie können besonders bei Kindern sehr verschlüsselt sein, so dass es viel Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen seitens der Eltern bedarf. Oft versuchen Kinder aus falsch verstandenem Schamgefühl heraus alle Anzeichen wie blaue Flecken, kaputte Kleidung oder fehlende Gegenstände anders zu rechtfertigen und lassen sich Ausreden als Erklärung einfallen. In besonders schweren oder lang anhaltenden Fällen entwickeln sich Essstörungen, Depressionen, Schlaflosigkeit und permanente Angstzustände, welche bis hin zu suizidalen Gedanken führen können. Zudem ist im Kindesalter die emotionale und geistige Entwicklung beeinträchtigt, was ein Leben lang Folgen haben kann. Als Eltern hat man einen schweren Stand, schon gar da man in der Pubertät dem Heranwachsenden Freiraum lassen will, ihm die Chance der Abnabelung einräumen, aber dennoch Stütze in schwierigen Lebensphasen und Orientierung bieten will. So kommt es häufig vor, dass Eltern derlei Erscheinungen bei ihrem Kind schlicht nicht bemerken, was, sofern das Kind sich nicht von selbst aus öffnet, fatale Folgen nach sich ziehen kann. Aus diesem Grund bieten wir in unserem Verein immer wieder Eltern-Kind-Gespräche an, welche beiden Seiten Klarheit verschaffen sollen und zudem Leitfäden für zukünftige Probleme definiert. Aber auch Eltern mit betroffenen Kindern können sich jederzeit an uns wenden. Als Selbstverteidigungstrainer und Pädagogen sind wir in Hamburg in besonderer Weise gefragt. Durch die Verknüpfung von Wissen um die Psyche von Kindern und die Systematik von Gewalt können wir nicht nur in der Sportausbildung helfende Unterstützer für eine gesunde und angstfreie Kindheit sein. Der Fokus unserer Arbeit richtet sich gemeinhin nicht alleine auf die Vermittlung von Techniken zur Selbstverteidigung, sondern zu gleichen Teilen auf die geistige und emotionale Befähigung mit Belastungen wie Gewalt umzugehen. Gerade für Kinder, welche sich nie mit Gewalt oder körperlicher Auseinandersetzung konfrontiert sahen, kann ein solches Erlebnis wie das oben beschriebene traumatische Folgen haben.

Sollte es dazu gekommen sein, dass ein Kind hilflos einer ähnlichen Konfrontation ausgesetzt war und nun an den Nachwehen dieser Erfahrung leidet, so stehen unsere Pädagogen im Rahmen unserer Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite, geben auch Eltern Hilfestellung in Erziehungsfragen oder arbeiten konsequent und langfristig mit den betroffenen Kindern zusammen. Denn nur wer seine eigenen Ängste überwindet, kann sie besiegen. Besonders das Training der Selbstverteidigung für Kinder in Hamburg trägt dazu bei, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit neu zu erleben, was aus unseren Kindern starke Persönlichkeiten werden lässt. Schlussendlich ist es ein starker Charakter, in sich ruhend, welcher keine Notwendigkeit für die Anwendung von Gewalt sieht und final auch besonnen aber entschieden handelt. Unser Team von Pädagogen, Trainern und Erziehern ist stolz darauf im Atrium einen „Safe Space“ für Kinder und Jugendliche geschaffen zu haben, wo sie offen und voller Vertrauen ihre Sorgen preisgeben können, in der Gewissheit aufgebaut und gestärkt zu werden. Selbstverteidigung ist auch für Kinder sinnvoll zu trainieren, bevor sie diese einsetzen müssen.

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